Akku-Kapazitätsmessgerät

Nachdem Robert und ein paar andere Bastelkollegen an dem großen Ladegerät fleißig planen, musste das nächste Projekt auch etwas mit Akkus zu tun haben. Man muss ja schließlich wissen, wie viel man aus den Dingern rausbekommt.
Das kann man zwar ganz nett, indem man neben dem Akku samt Strommesser sitzt und immer fleißig im n-Sekundentakt Werte aufschreibt und dann noch etwas herumrechnet, etc. Aber das wäre zu einfach und gleichzeitig zu umständlich (Zeit ist wertvoll).

So viel zur Ausgangssituation. Also eine meiner Meinung nach sehr gute Grundlage für ein kleines aber feines Gemeinschaftsprojekt. Robert liefert die Hardware und ich Software sowie diese kleine Doku ;)

Zum Einsatz kommt wieder einmal ein PIC16F84, der ein 2x16-LCD treibt. Als AD-Wandler dient der MAX144 (von Maxim), der von einem REF43Z (auch von Maxim) seine Spannungsreferenz bekommt. Zusätzlich ist ein OP07CN fr die Strommessung verbaut. IMO ist die Bauteilewahl noch etwas ungeschickt - ein MAX144 läuft auch nicht jeden Tag ber den Weg - dafür mssen wir uns noch etwas einfallen lassen. Der Max144 war aber von einem älteren Projekt übrig, und wurde desshalb genommen...

Nungut. Sinn der Hardware vor dem ADC ist es nur, die gemessene Spannung auf maximal Vref herunter zu teilen und den fließenden Strom in etwas brauchbares umzuformen, also auch wieder 0V-Vref.
Hinter dem ADC kommen im PIC nur ein paar Berechnungen sowie Zeitmessung.
Um auf größere Umrechnungen zu verzichten, wurde die Auflösung des ADCs gleich als Basis für die Grenzwerte der Spannung und des Stromes verwendet, also lässt sich maximal 40.95A bei maximal 40.95V messen wobei die Auflösung immer 0.01 ist.
Klick mich!  Klick mich!
Als Shunt kann statt des 0.001Ω-Messwiderstandes auch eine einfache Drahtbrcke (muss belastbar genug sein!) verwendet werden. Diese muss ungefähr 1mΩ haben, also mit dem entsprechenen spez. Widerstand ein bisschen herumrechnen. Abgeglichen muss der Analogteil sowieso werden.Bei einem Draht ist die Messgenauigkeit bei größeren Strömen aber _nicht_ gegeben, da er sich erwärmt. Momentan muss das LCD brigens noch so montiert werden, dass Pin 1 recht ist (und das LCD in den meisten Fällen von der Platine weg zeigt).

Die Software liest (interruptgesteuert) 5 mal pro Sekunde den ADC aus und zeigt in der zweiten Zeile des LCDs den jeweils gemessenen Strom (bzw. Spannung) an. Gleichzeitig wird der Strom durch 5 geteilt und zur Kapazität addiert.
Zum Schluss folgt noch eine Umrechnung von As in die gebräuchlichere Einheit mAh.
Um die Messung erneut zu starten ohne die Spannungsversorgung ab- und wieder anzuklemmen, können die internen Zähler durch kurzschließen des Pinheaders am PIC gelöscht werden.

Der Quelltext der Software bleibt aus kosmetischen Gründen vorerst noch offline. Wenn ich Zeit habe, werde ich ihn noch ein bisschen optimieren und das Projekt komplett OpenSource stellen :). Stromlaufplan, Board und die brennfertige HEX-Datei gibt es wie immer im Download-Bereich.

Da leider noch kein endgltiges Foto vorhanden ist, gibt es als kleinen Ersatz ein, mit EAGLE3D und POV-Ray erstelltes Bildchen:

3D-Ansicht der Platine

Und weil öfters danach gefragt wurde gibts jetzt mal ein Foto des vollendeten Objekts.Spannungsversorgung läuft über 2 NiMH-Zellen und einen kleinen Spannungswandler, der daraus 5v erzeugt.

Fertiges Gerät

Wirklich weiterentwickelt wird das aber nicht mehr, denn es gibt irgendwann mal ein ganz neues Gerät, basierend auf einem anderen Controller und mit vielen neuen Funktionen...


Nachtrag 04/2012:

Nachdem mich (Chris) schon ein paar Leute angeschrieben haben, ob ich so ein Teil bauen bzw. verkaufen würde - Nein.
Wenn man etwas genauer hinfragt, kommt schnell heraus, dass die Standard-AA/AAA-Zelle vermessen werden soll.
Dafür ist dieses Kapazitätsmessgerät nicht im engeren Sinne gedacht. Alleine die Tatsache, dass die Entladung nach Entladeschlussspannung nicht abgeschaltet wird, sorgt eher Frust als Nutzen (Tiefentladung).

Besser geeignet hierfür ist ein intelligentes Ladegerät. Ich habe seit längerem ein "Technoline BC-900", der zwar in der Bedienung etwas hakelig ist, aber ansonsten recht brauchbare Ergebnisse erzeugt.